Stauden- und Blumenbeete automatisch bewässern
Die Gartensaison 2020 war für viele von uns ganz anders als erwartet und dabei auch sehr unterschiedlich. Manche Menschen hatten auf einmal sehr viel mehr Zeit haben alle geplanten oder aufgeschobenen Projekte umgesetzt, andere haben kurzerhand Ihr Büro in den Garten verlegt. Ich persönlich habe dieses Frühjahr jedoch leider deutlich weniger Zeit im Grünen verbracht als ich mir gewünscht hätte, sondern habe mich stattdessen digital durch unzählige berufliche Videokonferenzen treiben lassen. Leider haben wir im Garten kein WLAN und so viel „grünes Büro“ gab dann auch mein sehr guter Handyvertrag nicht her. Da ich zusätzlich versucht habe, Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf ein Minimum zu reduzieren, war ich die meiste Zeit „indoor“ zuhause.
Der Schrebergarten im Lockdown
Als bekannt wurde, dass dieser Zustand nicht nur ein paar Tage anhält, war mir schnell klar, dass Gießen auf Dauer ein Problem werden könnte. Meine Gemüsebeete bewässere ich ja seit Jahren erfolgreich und vor allem entspannt mit einem GARDENA Bewässerungscomputer und einem 6-fach Wasserverteiler. Da sich nun abzeichnete, dass auch der Sommer 2020 relativ trocken ausfallen würde, habe ich mich entschieden, erstmals auch einen Teil der Staudenbeete automatisch zu gießen, da einige Pflanzen sehr sonnig stehen und ich dachte, dass sie ohne regelmäßige Wassergaben nicht unbeschadet über die Woche kommen. Im Nachhinein eine der besten Entscheidungen, da auch ein Teil der Blumen und Stauden nicht mit angeschlossen war und der Unterschied und nun (leider) sehr deutlich zu sehen ist.
Blühende Stauden automatisch bewässern
Da eine Beregnung von oben für viele Blumen problematisch ist und die Blüten dadurch viel schneller welken würden, habe ich mich im Sortiment von GARDENA umgesehen, ob es im Micro Drip System vielleicht geeignete Produkte gibt. Dabei habe ich eine ganz einfache aber effektive Entdeckung gemacht, nämlich Tropfschläuche in verschiedenen Stärken. Der dickere (Micro-Drip-System Start Set Pflanzreihe M) mit etwas mehr Durchfluss (4 Liter pro Stunde) nennt sich auch „Heckenbewässerung“ der dünnere noch etwas flexiblere Schlauch (Micro-Drip-System Start Set Pflanzreihe S) gibt 1,4 Liter pro Stunde ab und ist explizit für Blumenbeete gedacht. Die Startsets enthalten neben dem Tropfschlauch ein Startgerät mit Schlauchkupplung und Filter, um das System einerseits mit dem Wasseranschluss zu verbinden und zusätzlich den Wasserdruck wie benötigt zu drosseln. Mit zusätzlichen Schläuchen können sie aber auch auf die doppelte Länge verlängert werden.
Beide Tropfschläuche eignen sich neben der Bewässerung von Stauden übrigens auch für Gemüsebeete. Gerade für Tomaten oder andere Pflanzen, die lieber nicht von oben beregnet werden sollten, sind sie ideal. Wirklich praktisch: man muss eigentlich nur den Schlauch mit dem Startgerät verbinden und dann mit den passenden Erdankern an den gewünschten Stellen befestigen. Durch die dunkle Farbe ist die Bewässerung total unauffällig und auch im Staudenbeet herrschte dadurch – mit einem lächerlich geringen Kosten- und Zeitaufwand – den ganzen Sommer über immer ein beruhigendes Grundrauschen an Feuchtigkeit. Da das Wasser über das Tropfsystem direkt an den Wurzeln landet und nicht in der Luft verdunstet ist es noch dazu verhältnismäßig wassersparend. Neben den von mir genutzten Schläuchen gibt es auch ein System für unterirdische Verlegung, für meinen Schrebergarten ist die flexible, oberirdische Variante aber allemal ausreichend.
Nicht nur für den Sommer, sondern auch zur Pflanzzeit im Herbst oder Frühjahr kann ich Euch das System – vor allem in Verbindung mit einem Bewässerungscomputer — sehr ans Herz legen. Neu gepflanzten Stauden könnt Ihr mit einer regelmäßigen Bewässerung in den ersten Wochen das Anwachsen am neuen Standort wirklich sehr erleichtern.
Passende Dauer für Tropfbewässerung finden
Vor ca. drei Jahren bin ich beim Gießen dazu übergegangen, immer lange und durchdringend, statt kurz und häufig zu gießen. Da die Wurzeln der Pflanzen dazu neigen, dahin zu wachsen, wo sie Wasser finden, ist es deutlich besser, wenn sie dieses in tieferen Erdschichten und nicht (nur) an der Oberfläche antreffen, wo sie in der Konsequenz viel schneller austrocknen würden. Diese Strategie macht auch bei der Tropfbewässerung Sinn. Ich habe dieses Jahr während trockener Perioden alle zwei Tage morgens jeweils für 30 Minuten automatisch bewässern lassen und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Je nach Boden, Besonnung, Niederschlagsmenge und Wasserbedarf der gepflanzten Kulturen kann das in Eurem Fall natürlich auch anders sein. Probiert anfangs am besten einige verschiedene Einstellungen aus. Wenn Eure Pflanzen, die Köpfe oder Blätter hängen lassen, ggf. die Bewässerungszeit verlängern oder das Intervall verkürzen, wenn die Erde vor dem Beginn der Bewässerung noch sehr durchfeuchtet ist, könnt Ihr die Zeit ggf. etwas reduzieren.
Top vs. Flop
Hier seht Ihr zum Vergleich eine Beetfläche, die ich diesen Sommer nicht an die automatische Bewässerung angeschlossen war und es mir nicht gedankt hat. Die Herbstanemonen haben hier z.B. so auf Sparflamme geschaltet, dass sie nur spärlich gewachsen sind und anscheinend keine Kraft hatten, Blüten zu bilden. Auf meine Bewässerungsplanung für 2021 wirkt sich dieses Bild jedenfalls einigermaßen inspirierend aus.
Bewässerungssystem einlagern
Seit ich mir vor ein paar Jahren mal die Regentonne auf Grund von Restwasser eingefroren und dabei gesprungen ist, leere ich, wenn ich im Spätherbst vor dem Frost das Wasser abstelle, alle wasserführenden Elemente, sowie die Bewässerungcomputer aus und lagere Schläuche und weitere Bauteile bis zum Frühling im Schuppen.
Nach der Saison ist vor der Saison
Vielleicht habt Ihr die Beiträge schon entdeckt, aber ich gebe sehr gerne regelmäßig Geschenktipps für Gärtner*innen. Da verrückterweise gefühlt schon wieder Weihnachten vor der Tür steht, hier der Hinweis, dass die Tropfschläuche mit Bewässerungscomputer wirklich ein Top-Geschenk sind. Man verschenkt mit ihnen nicht nur Dinge, sondern vor allem sehr viel frei werdende Zeit und Sorgenfreiheit. Zusätzlich toll, weil einfach schön und eine Zierde für jeden Garten der Gartenschlauch Liano mit grauer Textilummantelung. Wenn Ästhetik für Euch beim Gärtnern eine Rolle spielt, ist er wirklich ein großer Gewinn. Zwar habe ich auch einen Schlauchwagen, auf den ich ihn aufspule, er sieht aber auch wenn er einfach nur in der Gegend rumliegt schön aus und das Gießen von Hand, dass trotz automatischer Bewässerung in manchen Bereichen noch gelegentlich stattfindet, macht mir gleich viel mehr Spaß.
Mich würde noch interessieren, ob Ihr Euch eigentlich auch immer Gartenutensilien zu Weihnachten wünscht oder diese auch verschenkt? Falls Ihr noch einen guten Tipp habt, was man unbedingt braucht: immer her damit!
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