
Der realistische Rasen-Ratgeber
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Oder: The grass is always greener on the other side of the fence.
In meinem Fall ist das nicht nur ein Spruch, sondern die bittere Realität. Unser Boden ist mager, wir gießen den Rasen höchstens einmal pro Woche und trotz eines unseres leistungsstarken Bezinrasenmähers mit Allradantrieb mähe ich den Rasen höchstens 3 x pro Jahr. Denn bei dessen Betriebsgeräuschen könnte man meinen, man stünde neben der Landebahn eines Flughafens.
Das Gerät in Gang zu setzen ist ein Spektakel, bei dem ich immer froh um die blickdichte Hecke bin. Kaum etwas sieht unbeholfener aus als eine Gärtnerin, die wild am Startseil zieht, als wollte sie ein Motorboot starten und dem Motor trotzdem nur ein leises Gluckern entlockt. Außerdem ist der sperrige Benzinrasenmäher für unseren kleinen Garten wirklich etwas überdimensioniert.
Nach dem letzten super trockenen Sommer, in dem ich sehr damit beschäftig war, den Gemüsegarten am Leben zu halten, stand dieses Jahr eine Entscheidung an: entweder die Fläche betonieren (würde ich niemals tun), alles umgraben und Rollrasen bestellen (viel zu aufwändig und zu teuer) oder endlich generalstabsmäßig eine Rasenkur durchführen.
Akku-Rasenmäher für kleinere Flächen
Als mich im Frühjahr die Anfrage von GARDENA erreichte, ob ich Gartenprodukte testen wollte, war sofort klar, dass auf jeden Fall ein Rasenmäher toll wäre. Eigentlich am liebsten ein Modell, das zu unserer Rasenfläche (und dem begrenzten Stauraum) passt. Klein, leicht, platzsparend und vor allem leise und ohne Kabel.
GARDENA Akkurasenmäher Power Max 18/32 im Test
Nach dem Auspacken war ich sehr erstaunt, wie klein das Gerät tatsächlich ist. Nach dem Aufladen der Akkus, die übrigens auch für alle anderen Geräte des 18 V Akku-Systems passen, habe ich einen ersten Test gestartet, den der Kleine mit Bravour bestanden hat: Selbst die 20 cm hohen Halme unserer „wilden Ecke“, in der ich seit einem Jahr gar nicht gemäht hatte, hat er problemlos geschafft, kleingeknuspert und fein säuberlich im Fangkorb gesammelt. Zum ersten Mal, seit wir gärtnern, habe ich eine ernstzunehmende Menge Rasenschnitt, die ich jetzt super zum Mulchen der Beete nutzen kann. Für kleinere Rasenflächen bis 100 qm ist der GARDENA Power Max 18/32 wirklich ideal. Er ist kompakt, leicht, wendig, schnell in Betrieb genommen, mäht wie ein Großer, hat einen ergonomischen Griff und eine leicht zu bedienende Schnitthöhenverstellung. Er lässt sich einfach reinigen und nach der Benutzung super platzsparend verstauen. Die Akkus sind schnell geladen und haben eine für unseren kleine Garten locker ausreichende Laufzeit. Falls Ihr schon andere Akku-Geräte von GARDENA besitzt, lassen sich die Akkus wie gesagt sogar untereinander austauschen. Unser Garten ist schmal und lang, da ist es wunderbar, dass man kein Kabel hinter sich her ziehen muss.
11 Tipps für einen schönen Rasen
- Saftiger Rasen braucht regelmäßig Wasser. Nicht umsonst gedeiht der sprichwörtliche „Englische Rasen“ auf der Insel vor allem so gut, weil es dort sehr viel regnet.
- Für einen dichten Rasen solltet Ihr regelmäßig mähen, am besten einmal pro Woche, mindestens aber einmal pro Monat.
- Beim Mähen nie mehr als die Hälfte der Halmlänge wegschneiden und möglichst 3-4 cm stehen lassen.
- Rasen an sonnigen Standorten nicht zu kurz mähen. Bei einer Länge unter 3 cm trocknen sonst die Wurzeln zu stark aus.
- Rasen braucht viele Nährstoffe. Deshalb sollte er regelmäßig gedüngt werden. Im Baumarkt oder Gartencenter findet Ihr speziell angepasste Produkte für die Frühjahrs-, Sommer- und Herbstdüngung.
- Auf den Boden kommt es an. Auf magerem, verdichteten Boden gedeihen vor allem Wildkräuter sehr gut, die den Rasen verdrängen können. Es kann sich also lohnen, den Boden mit Dünger und wasserspeichernden Substanzen wie Bentonit, Terra Preta oder reifem Kompost ((interner Link zum Artikel „Kompost anlegen“)) regelmäßig zu verbessern.
- Eine Nachsaat lohnt sich erst ab einer Temperatur von durchgehend 10° C. Rasen ist kälteempfindlich und keimt bei Frost oder niedrigen Temperaturen nicht.
- Nach der Aussaat solltet Ihr die Fläche für mindesten 10 Tage möglichst mehrmals täglich bewässern. Idealerweise gießt Ihr die Aussaat morgens und abends, damit die zarten Keimlinge nicht vertrocknen. Falls Ihr nicht vor Ort seid, kann diese Aufgabe auch ein GARDENA-Bewässerungscomputer für Euch übernehmen.
- Frisch gekeimte Rasenflächen solltet Ihr möglichst in den ersten Wochen nicht betreten.
- Vertikutiert den Rasen nur, wenn er wirklich stark verfilzt ist, da sonst schnell Löcher entstehen, auf denen sich Wildkräuter leicht ausbreiten.
- Wer regelmäßig mäht, verhindert auch die Ausbreitung von Unkraut. Wenn Ihr unerwünschte Wildkräuter vor der Blüte abmäht, könnt Ihr ihre Verbreitung ohne Pestizide auf natürliche Weise eindämmen.
Die richtige Rasensorte auswählen
Überlegt euch vorab, wie der Rasen genutzt werden soll. Soll er eher Fußball spielenden Jungs standhalten oder einfach nur saftig und grün aussehen. Liegt die Fläche eher in der Sonne oder im Schatten? Wie ist der Boden beschaffen, wie ist die Bewässerungssituation und wie viel Aufwand könnt Ihr in die Pflege stecken? Während manche Gräser schnell wachsen und sehr widerstandsfähig sind, bilden andere eine dichtere Narbe, sind aber auch empfindlicher. Rasensaatgut ist daher fast immer ein Mix verschiedener, möglichst auf den Standort angepasster Sorten, die zusammen eine Rasenfläche ergeben. Einige Sorten wie z.B. die Wiesenrispe eignen sich gut, um Lücken zu schließen – sie sind daher meist in Reparaturmischungen enthalten.
Rasenfläche neu anlegen
Ich kenne viele Gartenbesitzer, die sehr unzufrieden mit ihrem Rasen sind. Oft liegt die Ursache im Boden, und es kann sich daher lohnen, ihn zu verbessern und den Rasen komplett neu aufzubauen. Dazu sollte man zuerst bestehendes Unkraut sorgfältig entfernen, dann die Fläche umgraben, mit gutem Substrat auffüllen und anschließend mit einer Walze begradigen. Im nächsten Schritt kann neu ausgesät werden. Um das Saatgut gleichmäßig zu verteilen, nutzt Ihr bei größeren Flächen am besten einen Streuwagen und bedeckt die Aussaat abschließen nur ganz dünn mit Erde oder walzt sie fest, da Grassamen Lichtkeimer sind. Die Aussaaten immer feucht halten, idealerweise sogar morgens und abends gießen. Sobald die Halme eine Länge von ca. 5-7 cm erreicht haben könnt Ihr das erste Mal mähen. Wenn Ihr nun weiter regelmäßig gießt und spätestens alle 2 Wochen nachschneidet, steht dem dichten grünen Teppich nichts mehr im Weg. Mit dem GARDENA Power Max 18/32 macht das glücklicherweise auch richtig Spaß.
Hier gießt der GARDENA Bewässerungscomputer, den ich auch für meinen Gemüsegarten nutze.
Alles Wissenswerte habe ich vor längerer Zeit in einem Artikel zur Gartenbewässerung für Euch zusammengefasst.


5 Comments
Fotografie, Kampfsport & Fitness Peter Hoffmann
Muss es denn immer ein akkurat gestutzter Rasen sein ! ????
Hauptstadtgaertnerin
Nein, nein – ganz im Gegenteil. In meinem Garten gibt es ganz viele wilde Ecken. Ich habe nun erstmals einen Teil so gestaltet und gepflegt, dass man sich auch mal mit einer Decke unter den Baum legen kann. 🙂
Katharina
Hmmm, also wenn ich meinen Rasen so oft mähe, dann blüht da ja kaum was oder nur kurz. Nicht so nett für Bienen und Co. Der NABU empfiehlt, Rasen nur 2 bis 3mal pro Jahr zu mähen u d so mache ich es auch.
Hauptstadtgaertnerin
Liebe Katharina,
ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass es mir drum geht, dass alles „schön clean“ ist. Ich habe einen wilden Biogarten, in dem von Februar bis November ganz viel unterschiedliche Pflanzen blühen und ein buntes Buffet für Bienen, Hummeln und andere Insekten bieten. Meine vergleichsweise winzige Rasenfläche mähe ich daher seit dem Rasenmäher alle paar Wochen und nehme gerne in Kauf, dass direkt auf dem Rasen keine Blumen blühen. In unserer „wilden Ecke“ haben wir aber noch eine lustige Wiese mit Schafgarbe, wilder Möhre, Wegwarte, Piminelle, Klatschmohn, Kornblumen,… Da summt und brummt es eigentlich immer und es gibt auch häufig Tierchen zu entdecken, die ich vorher noch nie gesehen habe.
Viele grüne Grüße, Caro
Gartenbuddy
Moin Caro,
noch ein kleiner Tipp bzgl. vertikutieren: Du kannst alternative den Rasen lüften. Das mache ich eigentlich immer lieber als vertikutieren, da man hier eben nicht diesen bösen Acker danach hat 🙂 Dazu muss man nur die Walze des Vertikutierers tauschen. Ansonsten funktioniert es genauso wie vertikutieren und holt echt viel Moos und verfilzten Rasen raus.
LG von nebenan,
Greg