Gemüsebeet und Staudenbeetrichtig mulchen
Garten

Richtig mulchen statt gießen

Oft werde ich gefragt, wie wir das mit eigentlich mit dem Gießen machen. Die Bewässerung im Schrebergarten zu optimieren, ist für mich Dreh- und Angelpunkt beim Gärtnern – gerade in der Urlaubszeit. Wir sind auch sonst öfters mal eine ganze Woche nicht vor Ort und auch dann muss der Garten ohne Pflege überleben. Denn Gärtnern soll ja kein Stressfaktor sein, sondern Spaß machen.

Meine Gemüsebeete haben einen tollen, vollsonnigen Standort, doch unser leichter Sandboden trocknet sehr schnell aus. Und die ganze schöne Sonne nützt nichts, wenn die Pflänzchen verdursten. Dieses Jahr habe ich deshalb eine dicke Schicht Mulch aufgetragen. Trotz praller Sonne und warmer Temperaturen muss ich so nur alle 4-5 Tage gießen.

Einige Tipps zur automatischen Bewässerung habe ich letztes Jahr schon aufgeschrieben. Dieses Jahr habe ich meinen Bewässerungscomputer aber noch gar nicht in Betrieb genommen, da der Mulch den Boden bisher so gut vor Austrocknung schützt.

Richtig mulchen

Beet zum Mulchen vorbereiten

Vor dem Mulchen solltet Ihr den Boden gründlich hacken und damit bestehende Kapillaren in der Bodenoberfläche durchtrennen. So kann das Wasser später leichter in tiefere Schichten eindringen. Beim Hacken entdeckt Ihr auch ggf. vorhandene Nester mit Schneckeneiern, die Ihr in diesem Schritt unbedingt entfernen solltet.

Richtig mulchen

Der aufgebrachte Mulch entzieht dem Boden bei der Verrottung Stickstoff. Ihr solltet also auf eine begleitende Stickstoff-Düngung achten. Arbeitet daher im nächsten Schritt etwas organischen Dünger oder Hornspäne ein. Etwa bereits gekeimte Unkräuter solltet Ihr jetzt entfernen, da Mulch und Dünger natürlich sonst auch für die unerwünschten Beikräuter beste Bedingungen schaffen. Sobald alles gut vorbereitet ist, könnt Ihr eine 5-10 cm dicke Mulchschicht auftragen. Kleine Jungpflänzchen solltet Ihr dabei etwas aussparen, um sie nicht zu erdrücken.

Vorteile des Mulchens

  • Mulch schützt den Boden vor Austrocknung.
  • Mit dem richtigen Mulch und spart Ihr ca. zwei Gießrunden pro Woche. Schöner Nebeneffekt: Euer Wasserverbrauch wird dadurch erheblich gesenkt.
  • Mulch schützt den Boden vor Verschlämmung.
  • Wertvolle Bodenlebewesen wie Bakterien und Regenwürmer, die sich in der feuchten Erde sehr wohl fühlen, profitieren von der Verrottung des Mulchmaterials.
  • Weniger Unkraut bedeutet weniger Arbeit beim Jäten. Sowohl im Gemüse- als auch im Staudenbeet. Über die Saison spart Ihr damit sicher einige Stunden, die Ihr gut in ein Schläfchen in der Hängematte investieren könnt.

Mulch und Schnecken

Gemulchte Beete können, wenn es viel regnet, ein Paradies für Schnecken sein – wägt also ab, ob Ihr begleitend Maßnahmen gegen Schnecken treffen müsst. Wenn Ihr viele gefräßige Schleimer im Garten habt, könnt Ihr in den Gemüsebeeten entweder mit biologischem Schneckenkorn arbeiten oder es beim Mulchen mit Holzhäcksel oder gehäckseltem Baumschnitt versuchen. Dessen Oberfläche ist so rauh, dass sich Schnecken nicht so wohlfühlen.

Mulchen gegen Unkraut

Um Unkraut wirksam zu unterdrücken, muss die Mulchschicht mindestens 5-10 cm dick sein. Bereits gekeimte Unkräuter solltet Ihr wie gesagt vor dem Mulchen gründlich entfernen.

Richtig mulchen gegen Austrocknung

 Geeignetes Mulchmaterial für‘s Gemüsebeet

  • Gehäckselter Strauch oder Heckenschnitt
  • Holzschnitzel (sie sind besonders empfehlenswert bei hohem Schneckendruck, da Schnecken auf den scharfen Holzsplittern nicht so gut vorankommen)
  • Getrockneter Rasenschnitt­­
  • Heu oder Stroh
  • Alte Pappkartons
  • Spezielle Mulchfolie
  • Brennesselpflanzen oder andere Jauchepflanzen wie z.B. Beinwell

Geeignetes Mulchmaterial für‘s Staudenbeet

  • Gehäckselter Strauch oder Heckenschnitt
  • Holzschnitzel
  • Klein geschnittene Stauden vom Vorjahr (Diese Methode wird auch Flächenkompostierung genannt. So versorgt Ihr Eure Beete in einer Art Kreislauf gleich wieder mit neuen Nähstoffen.)
  • Rindenmulch (Er ist nur bedingt geeignet. Rindenmulch sieht zwar schön ordentlich aus, hat aber einen leicht sauren PH-Wert. Je nach Bodenbeschaffenheit und Pflanze solltet Ihr zum Ausgleich etwas kalken.)

Tomaten mulchen

Der Mulch verrottet im Laufe der Saison und wird von Bakterien und Regenwürmern zersetzt. Wenn die Beete abgeerntet sind, könnt Ihr die Mulchreste unterhacken und eine dicke Schicht Laub auftragen. Alternativ könnt Ihr eine Gründüngung einsäen oder Wintergemüse pflanzen.

Habt Ihr Erfahrungen mit Mulch im Garten? Und könnt Ihr bestimmte Materialien besonders empfehlen? Dann schreibt mir gerne einen Kommentar dazu!

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8 Comments

  • Margit

    Das ist ja bemerkenswert, dass Dein Gemüse so lange ohne Gießen auskommt. In meinem alten Garten muss auch alles selbst zurechtkommen. Ich bin da auch nur ca. einmal in der Woche dort. Bei den Stauden ist das aber kein Problem!
    Ein schönes Wochenende und vielleicht ein wenig Regen zwischendurch wünscht Dir
    Margit

  • Basti

    Hallo Caro,
    schöner Beitrag übers Mulchen. Wir haben dieses Jahr die Beete richtig stark gemulcht und bis jetzt wächst alles ganz gut. Wir können auch nur alle 5 Tage in den Garten und bei uns ist es in dieser Saison sehr trocken. Die Beete sind auf jeden Fall nicht so anfällig für Trockenheit, weil sich das Wasser besser halten kann. Für die Stärkung der Pflanzen benutzen wir Brennnessel-Jauche. Der Geruch soll z.B. auch Wühlmäuse vertreiben. Wir mulchen mit Rasenschnitt (Wiesenschnitt), Baumschnitt und Häckselmaterial. Nur für die Sojapflanzen vom Sojaexperiment haben wir derzeit keinen Mulch. Wir wollten das Ergebnis nicht verfälschen ^^ aber Soja scheint auch nicht so anfällig für die große Trockenheit zu sein. Hoffentlich regnet es bald wieder.

    Liebe Grüße
    Basti

  • Clemens

    Wo kriegst Du denn den Mulch her, wenn der aus dem eigenen Garten nicht ausreicht? Im Baumarkt gibts zumeist nur Rindenmulch von Nadelbäumen …

    • Hauptstadtgaertnerin

      Hallo Clemens,
      ich mulche mit Heu oder Stroh aus dem Zoo-Handel 🙂
      Es wurden aber auch Holz-Hackschnitzel aus dem Baumarkt/Gartencenter gehen.
      Viel Spaß im Garten und grüne Grüße,
      Caro

  • bärbel petersen

    liebe gartenfreunde,
    wenn ich jäte, zurückschneide etc, nutze ich dies material zum mulchen. bei unerwünschtem beikraut drehe ich vorher wurzeln, blüten und fruchtstände ab.

  • Steffen

    Super Beitrag! Wir mulchen ebenfalls kräftig und das hält den Boden wunderbar feucht und vor allem auch schön krümelig. Wir haben Lehmboden, der im Hochsommer ohne Mulchschicht so fest wird, dass zentimeterbreite Risse auftreten.
    Als Mulchmaterial kommt meist frischer Grasschnitt (mit der Sense gemäht – das pappt lange nicht so zusammen, wie mit dem Rasenmäher und die Halme sind i.d.R. länger) zum EInsatz.

    Wenn du sehr sandigen Boden hast, wird eine Beimengung von Pflanzenkohle die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit verbessern. Diese muss aber zunächst mit Nährstoffen aufgeladen werden, z.B. indem sie dem Kompost während des Kompostierens beigegeben wird, sonst entzieht sie dem Boden erst einmal Nährstoffe,
    Ich nutze sie hauptsächlich direkt im Bokashi.
    Diese kann z.B. im Erd-Kontiki einfach aus Ast- und Zweigschnitt hergestellt werden, oder aber gekauft.

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