Der Rasen muss zur Kur
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Tipps für schönen und dennoch natürlichen Rasen mit organischer Düngung.
Vor der Laube gibt es in meinem Garten auch eine kleine Rasenfläche von knapp 50 qm. Seit einiger Zeit mähe ich sie regelmäßig und spendiere ihr im Sommer gelegentlich etwas Wasser – im Gegensatz zu Gemüse und Blumen habe ich sie in den letzten Jahren aber nicht nennenswert gedüngt. Neulich kam ich im Gespräch mit einem Freund darauf, dass das schon etwas unfair ist, den Rasen mehr oder weniger sich selbst zu überlassen und ihm dann noch „auf dem Kopf rumzutreten“. Ich habe mich daher entschieden, dem grünen Teppich dieses Jahr mit Unterstützung von CUXIN DCM eine Kur mit rein organischem Dünger zu spendieren, ohne dabei auf auf eine sterile Monokultur abzuzielen. So eine Rasenkur könnt Ihr im Frühjahr oder Herbst durchführen. Idealerweise sollte der Boden dauerhaft über 10° C warm sein, damit Nachsaaten gut keimen. Die DCM Rasensamen Spiel & Sport keimen zwar schon bei niedrigen Temperaturen von + 5°C, aber die Mikroorganismen im Dünger nehmen ihre Tätigkeit erst bei einer Bodentemperatur auf, die dauerhaft über 10 °C liegt.
Sag mal, wie siehst du denn aus?
Vor der Rasenkur macht Ihr am besten eine Bestandsaufnahme zum Zustand der Fläche. Vielleicht helfen Euch die folgenden Fragen als Anhaltspunkte. Viele Probleme lassen sich nämlich schon durch tiefgründige Bewässerung und regelmäßiges Mähen lösen und auch Inseln mit Gänseblümchen stehen nicht in Konkurrenz zu einem gut gepflegten Grün
- Gibt es Moos oder Unkräuter?
- Hat sich im Laufe der Zeit Rasenfilz gebildet?
- Ist der Rasen braun?
- Gibt es Kahlstellen?
- Wo sind sehr sonnige oder schattige Bereiche?
- Ist im letzten Herbst Laub liegen geblieben?
- Wie lang sind die alten Halme?
Bei meiner Fläche war schnell klar, dass
- ich Klee, Moos und Rasenfilz entfernen möchte
- eine bessere Belüftung der stark betretenen und dadurch verdichteten Stellen gut wäre
- sich Kuhlen gebildet haben, die sich mit etwas Erde ausgleichen lassen
- der Boden mehr Nährstoffe benötigt
- zur Erhöhung des pH-Wertes eine Kalkung sinnvoll ist
- zum Schluss nachgesät und an einigen Stellen sogar neu ausgesät werden muss
Verwendete Produkte für meine Rasenkur
Rasenkur Schritt für Schritt
- Bodenanalyse durchführen
- Bodenaktivator ausbringen, 2 Wochen wirken lassen und ggf. kalken
- Rasenfilz und unerwünschte Wildkräuter manuell entfernen
- Verdichteten Boden aerifizieren (belüften)
- Fehlstellen und Kuhlen mit Erde oder Rasensand auffüllen
- Nachsaat und Dünger ausbringen
- Aussaat dünn mit Erde überdecken
- Regelmäßig wässern und die Saat während der Keimphase nicht austrocknen lassen
1. Bodenanalyse und pH-Wert bestimmen
Stecht mit einem Spaten oder einem Küchenmesser 20-30 cm tief ein Dreieck auf der Grasnarbe (dieses könnt ihr später einfach wieder in den Boden stecken) und seht Euch die Struktur an. Ihr könnt sehen, ob der Boden eher sandig oder lehmig ist und wie tief Eure Gräser wurzeln. Wenn Ihr mögt könnt Ihr aus etwas Erde und destilliertem Wasser eine Lösung herstellen und mit Lackmuspapier aus der Apotheke den pH-Wert bestimmen.
2. Bodenaktivator ausbringen
Um den Boden zu beleben oder falls der pH-Wert recht hoch ausfällt, solltet Ihr CUXIN DCM Bodenaktivator auf der Fläche ausbringen und 1-2 Wochen für Euch arbeiten lassen. Bei sehr niedrigem pH-Wert den Rasen kalken. Die Kalkung dann auf jeden Fall gut einwässern und ca. 2 Wochen wirken lassen, bevor Ihr die weiteren Schritte der Rasenkur durchführt.
3. Unkraut und Rasenfilz manuell entfernen
Moos und Rasenfilz könnt Ihr mit einem Rechen oder einer kleinen Harke auskämmen. Dabei am besten gleich auch Unkräuter jäten und tief wurzelnde wie Löwenzahn ausstechen. Bei mir ist eine ganze Schubkarre zusammengekommen und es sind dadurch viele zwar moosfreie, aber auch kahle Stellen entstanden, die man zeitnah wieder auffüllen sollte, da sich sonst schnell die ersten Wildkräuter einfinden. Falls Ihr vertikutieren möchtet, stellt die Messer bitte nicht zu tief und arbeitet immer nur in den Rasenfilz und nicht in die Erde, da Ihr sonst vor allem die Rasen-Wurzeln aufwühlt und durchtrennt
4. Verdichteten Boden aerifizieren
Wenn der Boden so kompakt ist, dass Wasser nicht abfließen kann, ist Belüften angesagt. Wir sind einfach mit einem Paar Nagelschuhen mehrfach über die Fläche gegangen, was neben dem gewünschten Effekt auch eine Menge Spaß gebracht hat. Bei schweren Böden kann sich der Einsatz eines Rasenspechts lohnen, mit dem man Löcher ausstanzt, die man später mit Sand (gewaschen, Korngröße 0/2 mm) auffüllt und so den Ablauf von Regenwasser verbessert.
5. Fehlstellen und Kuhlen ausgleichen
Wo wir schon dabei waren, haben wir einige bestehende Unebenheiten ausgeglichen. Dafür könnt Ihr Rasenerde oder Rasensand benutzen, aber auch Komposterde eignet sich. Verziehen könnt Ihr diese mit einem Rechen oder einen langen Latte — wir haben uns ein Rasenrakel ausgeliehen. Ich hatte erst Vorbehalte, ob das nicht total unnötig ist und ich würde mir nicht unbedingt eins anschaffen, aber gerade bei größeren Flächen spart es Kraft, da es das flächige Verteilen erleichtert und alles recht mühelos glatt wird.
6. Nachsaat und Dünger ausbringen
Freie Stellen möglichst bald nachsäen, bevor sich Unkrautsamen festsetzen. Dazu geeignete Rasensamen ggf. mit organischem Start-Dünger mischen und dann ausbringen. Ich habe einen Streuwagen benutzt, die Saatpackungen von CUXIN DCM haben aber einen praktischen Streuer integriert, mit dem es auch gut klappt.
7. Aussaat mit Erde überdecken
Das Saatgut auf offenen Flächen etwas andrücken und feinkrümelig mit Erde bedecken. 5-10 mm sind optimal, da Rasen zwar zu den Lichtkeimern gehört, die Deckschicht aber vor Austrocknung, hungrigen Vögeln, und Windverwehung schützt. Am besten geht es mit einem Sieb, Ihr könnt die Erde aber auch zwischen den Händen zerreiben und wie Kuchenstreusel verstreuen.
8. Rasen Nachsaat bewässern
Die Aussaat muss nun kontinuierlich feucht gehalten werden. Ich nutze einen Bewässerungscomputer mit zwei klassischen Rasensprengern, die die Fläche 10 Tage lang früh morgens und nachmittags jeweils für 15 Minuten beregnen. Je nach Saatgut Mischung keimen die ersten Gräser schon nach 4-7 Tagen, die meisten Arten lassen sich allerdings 2-3 Wochen Zeit. Also immer dran denken: das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Keimdauer von Gräsern
- Wiesenrispe: ca. 3 Wochen
- Rotschwingel: ca. 2 Wochen
- Weidelgras: ca. 1 Woche
Wissenswertes rund um den Rasen
Welche Rasensamen soll ich kaufen?
Alle angebotenen Rasensamen sind Artenmischungen, die mitunter verschiedene Eigenschaften aufweisen. Achtet auf das Gütesiegel „RSM“ (Regel-Saatgut-Mischung) und dass diese 3 Sorten enthalten sind:
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesen-Rispe (Poa pratensis), Rot-Schwingel (Festuca rubra)
Meist sind Rasensamen für verschiedene Zwecke gemischt: Trockenheit, Schattenrasen und Sport & Spielrasen. Bei Cuxin DCM findet Ihr Rasensaatgut für ganz unterschiedliche Anforderungen.
Die wichtigsten Rasengräser
- Weidelgras (Lolium perenne)
sehr scherfest und sehr belastbar - Wieserispe (Poa pratensis)
sehr dichter Wuchs und gut betretbar - Rotschwingel (Festuca rubra)
das Gras für die schöne Optik, feines Blatt, das auch tiefen Schnitt verträgt - Rohrschwingel (Festuca arundinace)
schafft es 90-120 cm tief zu wurzeln und ist damit sehr Trockenheitsverträglich - Schafschwingel (Festuca ovina)
kommt mit Trockenheit und im Schatten klar
Rasensamen Fun-Fact
Am Ende setzen sich aus der Rasenmischung die Arten durch, die am entsprechenden Standort am besten zurechtkommen, es ist also durchaus sinnvoll, hier auf eine gewisse Artenvielfalt zu achten, da so die Chance steigt, mehrere geeignete Sorten auf der Fläche zu haben. Vielleicht ist bei Euch auch (wie bei mir) ein Teil des Rasens im Schatten, ein Teil in der Sonne und wieder ein Teil stark beansprucht. Dann könnt Ihr partiell auch unterschiedliche Mischungen nutzen.
Frisch gesäten Rasen betreten ja oder nein?
Meine Rasenfläche liegt genau zwischen Laube und Gemüsegarten. Daher lässt sich das Betreten nicht vermeiden und da Grassamen sowohl eine Temperatur von ca. 10° C als auch eine kontinuierliche Bewässerung benötigen, konnte ich die Rasenkur leider auch nicht in den Vorfrühling oder Spätherbst legen. Ein Freund hatte die tolle Idee, über Kleinanzeigen einige gebrauchte Rasengitter zu besorgen, diese locker aufzulegen und somit einen Weg über der Grasnarbe zu schaffen. Sie verteilen das Gewicht und die neu gekeimten Halme werden nicht platt gedrückt. Das hat super funktioniert und ich werde die Gitter gerne an Bekannte oder Nachbarn verleihen, da ich sie hoffentlich so schnell nicht wieder brauche.
Was bitte ist Rasenfilz und warum ist er ein Problem?
Es handelt sich um eine Schicht abgestorbenen organischen Materials, wie zum Beispiel Rückstände vom Mähen und abgestorbene Halme. Da eine Filz-Schicht den Rasen schwächt, macht sich oft auch Moos breit. Rasenfilz ist schwer zu erkennen, setzt sich hellbräunlich ab und nimmt ganz viel Wasser auf, das nicht mehr in die Erde eindringen kann. Auch nimmt die Filzschicht den Rasengräsern Luft zum Atmen. In dem geschwächten, lichter werdenden Rasen setzt sich mit der Zeit immer mehr Moos ab. Vertikutieren oder Auskämmen kann helfen, aber bitte nicht zu tief, um die Grasnarbe nicht zu verletzen, und erst ab Mai, wenn die Gräser ihr Wachstum wieder aufgenommen haben. Der organische CUXIN DCM Rasen-Naturdünger mit lebenden Mikroorganismen, die Rasenfilz zersetzten, sorgt dafür, dass die Bestandteile von Rasenfilz abgebaut werden, bevor sie sich zu stark ablagern.
Langfristige Rasenpflege
Warum ein Streuwagen Sinn macht
Ich habe mir für die Rasenkur einen einfachen Streuwagen besorgt, um Bodenaktivator, Rasensamen und Dünger schnell und gleichmäßig ausbringen zu können. Rasen freut sich über eine an seine Bedürfnisse angepasste Nährstoffversorgung idealer Weise 3 x pro Jahr: im Frühjahr, im Sommer und im Herbst. Da Zeit bei mir im Garten ein großer Faktor ist, ob ich etwas gleich mache oder verschiebe, senkt das hoffentlich die Hemmschwelle den Rasen zukünftig auch regelmäßig zu düngen.
Rasen bewässern
Sobald alle Gräser gekeimt sind, könnt Ihr wieder auf reguläre Bewässerung umstellen. Ähnlich wie im Gemüsebeet ist es auch bei Rasen sinnvoll, seltener aber dann durchdringend zu gießen und damit die Gräser zum tiefgründigen wurzeln zu erziehen. Manche Gras-Arten schaffen bis zu 90 cm oder sogar 120 cm! Viele Beikräuter werden als Flachwurzler dadurch vom Wasser abgeschnitten und nach und nach durch kräftige Grashalme verdrängt.
Faustregel dazu: 1 Liter Wasser/qm dringt ca. 1 cm tief in die Bodenschicht ein. Man kann das mit einem Regenmesser oder einem Wasserzähler ganz gut kontrollieren. 10-15 Liter/Quadratmeter sind eine sinnvolle Menge. Die Sonne verdunstet meist nur das Wasser der obersten 1-2 cm. Ihr könnt nach dem Wässern gerne mal mit dem Spaten in die Erde stechen und gucken, wie tief das Wasser eingedrungen ist.
Rasenmäher vs. Mähroboter
Die meisten Mähroboter haben keinen Fangkorb und mulchen direkt. Das versorgt den Rasen praktischerweise wieder mit Stickstoff. Wenn möglich lieber oft und wenig schneiden, damit sich das Gras schnell zersetzt und sich kein Rasenfilz bildet. Ich bin aber definitiv im Team normaler Rasenmäher, da das für meinen Garten ausreicht und ich Igel und andere Kleintiere nicht der Gefahr aussetzen möchte. Weiter kann man sich beim selbst Mähen ganz nebenbei ein Bild machen, was so wächst, wie es dem Rasen geht und z.B. kleine Inseln mit Gänseblümchen aussparen.
1/3 Regel fürs Mähen
Schneidet pro Mähvorgang maximal 1/3 der Halmlänge ab, um den Stress für die Rasengräser zu begrenzen und ihnen genug Kraft zum Verzweigen und wachsen zu lassen. Wenn Ihr die Gräser stärker kürzen möchtet, nach einigen Tagen erneut mähen und wieder 1/3 wegnehmen.
Organisch oder mineralisch düngen?
Mineralischer Dünger ist vergleichbar mit Fastfood. Die Nährstoffe sind schnell verfügbar, halten aber ggf. nicht so lange vor. Organischer Dünger braucht hingegen etwas länger um zu wirken, da er erst von den Bodenorganismen aufgespalten wird, ist dafür aber länger und kontinuierlicher verfügbar. Da Rasen je nach Temperatur ab Februar wieder beginnt zu wachsen und zu diesem Zeitpunkt auch das Bodenleben wieder aktiver wird, eignet sich organische Dünger also hervorragend als Langzeitversorgung und zur Förderung des wertvollen Bodenlebens. Da auch Rasenhalme einige Zeit ausreifen müssen, sollte Rasen im Spätsommer nicht mehr stickstoffreich gedüngt werden. Es empfiehlt sich, einen kaliumbetonten Herbst-Rasendünger zu verwenden damit er widerstandsfähig in die Winterruhe gehen kann.
Tipps gegen Unkraut im Rasen
Moos los werden
Der pH Wert kann ein Grund für starken Moosbewuchs sein, da es auch im sauren Bereich gedeiht. Dann solltet Ihr kalken. Auch Schattenflächen begünstigen Moos, da sie von der Sonne nicht so schnell ausgetrocknet werden. Um Moos los zu werden, regelmäßig organisch düngen. Die in organischen Düngern enthaltenen Mikroorganismen zersetzen abgestorbenes organisches Material und fördern die Wasser-, Nährstoff- und Luftversorgung der Gräser so dass Moos keine Chance hat, sich auszubreiten. Falls Ihr einen Mulchmäher nutzt, nicht zu viel Mähgut liegen lassen, sondern ggf. mit dem Rechen aufsammeln.
Was macht man gegen Klee?
Dicke Nester am besten manuell entfernen. Danach regelmäßig mähen, bevor der Klee blüht. Die Pflanze gehört zu den Leguminosen und sammelt Stickstoff aus der Luft (ähnlich wie Bohnen) und lagert diesen mit Hilfe von Knöllchenbakterien (Rhizobien) in an den Wurzeln an. Eine stickstoffbetonte Düngung kann hier helfen, weil diese beim Klee zu einer Übersättigung führt. Da Phosphor die Bindung von Rhizobien und Klee fördert außerdem möglichst phosphorarm düngen. Starke Gräser können den Klee langfristig verdrängen.
Und gegen Quecke?
Besorgt Euch eine hochwertige Rasensaat, z.B. DCM Rasensaamen Spiel und Sport und pflegt die Fläche ausgiebig: mindestens wöchentlich mähen, regelmäßig und tiefgründig wässern und 3x im Jahr düngen. Dann sollten die Rasengräser die Quecke mit der Zeit verdrängen.
Und gegen Gundermann?
Gundermann liebt Feuchtigkeit und Nährstoffe. Er bildet 15-20 cm lange Ausläufer und erobert sich so Stück für Stück die Fläche. Man sollte ihn also so früh wie möglich und unbedingt vor der Blüte jäten und aufpassen, dass keine Stücke zurückbleiben. Als Flachwurzler kann er zusätzlich durch tiefgründiges Gießen unterdrückt werden.
Jetzt steht einem Sommer mit nackten Füßen unterm Apfelbaum eigentlich nichts mehr im Weg. Ich kümmere mich mal wieder um meinen Gemüsegarten, denn der ist in letzter Zeit vor lauter Rasen etwas kurz gekommen!
Q&A mit Andreas Heumann
Dieser Beitrag ist entstanden mit Unterstützung von CUXIN DCM, die mir neben dem benötigen Material auch mit geballtem Rasen-Wissen zur Seite standen. Andreas Heumann (Gartenexperte bei CUXIN DCM) hat mir in einem Instagram-Live viele gute Tipps gegeben und auch einige Fragen meiner Leser*innen schlau und unterhaltsam beantwortet. Es folgen deshalb noch einige Fragen und Antworten, die für manche von Euch interessant sein könnten:
Wildschweine haben meinen Rasen verwühlt
Eine perfekte Gelegenheit den Boden zu verbessern. Schwerer Boden am Besten mit Sand auflockern. Bei magerem, leichtem Boden mit Rasenerde oder Bentonit arbeiten. Danach eine hochwertige Nachsaat ausbringen und nicht vergessen einen Zaun gegen Wildschweine zu bauen.
Ist Asche als Dünger geeignet?
Asche kann leider Schwermetalle enthalten. Solange die Herkunft bekannt ist und ehemalige Bäume nicht in der Nähe stark befahrener Straßen gestanden haben, das Holz unbehandelt war und das Material ganz fein ist, kann theoretisch mit 50g/m² alle 1-2 Jahre einmalig damit gedüngt werden. Es sind viele gute Nährstoffe enthalten, aber auch Branntkalk, der verätzend wirken kann, wenn zu viel aufgebracht wird. In der Konsequenz erhöht Asche auch den pH-Wert.
Wie sollten Naturdünger und Bodenaktivatoren beschaffen sein?
Am besten sind sie nicht zu grob geformt — je feiner die Struktur, desto besser, aber auch kein Staub. Am besten sind Dünger aus unterschiedlichen Bestandteilen (das findet Ihr auf der Packung unter „Ausgangsstoffe“), denn jedes Bodenlebewesen hat einen anderen Geschmack und nutzt eine andere Kohlenstoffquelle. Reine Hornspäne wären wie jeden Tag trockenes Vollkornbrot – noch relativ gesund, aber nicht ausgewogen!
Wann sollte man vertikutieren und wie tief?
NUR in den Rasenfilz, NICHT in den Boden. Ende April/Anfang Mai eignet sich perfekt, da der Rasen schon im Wachstumsmodus ist und sich nach dem Stress des Vertikutierens wieder gut regenerieren kann.
Mein Rasen liegt im Schatten und es ist oft feucht. Welches Saatgut eignet sich?
DCM Rasensamen Schatten! Die feinblättrigen Grassorten „Festuca rubra“, „Festuca trachyphylla“ und ‚Festuca ovina‘ finden auch unter Bäumen und Sträuchern ausreichend Wasser, benötigen weniger Licht und sehen sogar hübsch aus.
Wie soll ich Rasen unter Obstbäumen düngen?
Rasen der nicht viel belastet wird, benötigt etwa 10-14g Stickstoff pro Jahr. Also 2x50g Rasen Naturdünger und 1x 50g Rasendünger Herbst ausbringen. Der Rasen zieht den Stickstoff schneller aus dem Boden als der Obstbaum. Bei organischer Düngung wird tendenziell weniger in die Tiefen gewaschen in der der Obstbaum seine Wurzeln hat, die der Rasen aber nicht mehr erreicht.
Kann Rasen unter Tannen gelingen?
Das wird ein schwieriges Projekt. Falls sich um Fichten statt Tannen handelt ist es nahezu unmöglich – dann lieber Schöllkraut, Mandelblättrige Wolfsmilch oder Bergenien pflanzen. Ansonsten Schattenrasen aussäen und leider regelmäßig wässern, da Tannen sehr viel Wasser ziehen und dem Rasen sonst nichts übrig lassen.
Wie werde ich Ameisen im Rasen los?
Umsiedeln ist am humansten. Auch Nützlinge gegen Ameisen (Steinerma feltiae) können eine Wirkung zeigen. Da Ameisen kein Wasser mögen, kann häufiges Gießen den Lebensraum für sie so ungemütlich machen, dass sie freiwillig umziehen.
Falls Ihr noch Tipps oder eine Frage habt, die unbeantwortet geblieben ist, hinterlasst uns gerne einen Kommentar! Herrn Heumann erreicht Ihr übrigens auch telefonisch. Sagt Ihm einfach dass Ihr anruft, weil ihr den Rasenartikel gelesen habt — er hilft Euch dann gerne weiter!
One Comment
Milan
Moin,
Der verflixte Rasen 🙂 ich denke jeder Hobbygärtner oder auch erfahrener Gärtner hat schon mindestens ein Mal in seinem Leben Probleme mit seinem Rasen gehabt.
Auch meiner will im Moment nicht so wie ich das möchte. Ich werde jetzt mal ein paar deiner Tipps beherzigen und bin zuversichtlich das ich auch meinen Rasen in den Griff bekomme.
Mit freundlichen Grüßen
Milan