Schon bei der Übernahme zierte die Kletterrose Mme Caroline Testout das Ende des Hauptweges in meinem Kleingarten, damals noch gestützt von einem kitschigen Rosenbogen aus einem Metall-Plastik-Mix, das glücklicherweise kurz darauf dem Rambo-Verhalten unseres Elektrikers zum Opfer fiel. Die Kletterrose selbst ist sehr robust und hat überlebt. Ein neues Rankgitter musste aber her.
In den darauffolgenden Jahren habe ich mir alle Arten von Rosenbögen und Rankgerüsten angesehen, die Gartencenter und das Internet auf Lager haben. Es gibt einerseits die günstigen, schlichten Modelle*, die aus Einzelteilen zusammengesteckt werden, dafür aber weder stabil noch langlebig sind. Mein Testobjekt war leider nach einem Berliner Winter verrostet. Stabile, geschmiedete Modelle, sind leider oft teuer und vor allem durchweg mit irgendwelchen Schnörkeln bestückt. Die waren also auch keine Option, denn ich gebe ja keine 300,— € für einen Rosenbogen aus, um dann die Ornamente abzuflexen. So habe ich 2022 beschlossen, einen Rosenbogen als DIY aus Kupferrohren für Wasser- und Gasleitungen selbst zu bauen.
Wie man unschwer erkennen kann, ist mein neu gebauter Rosenbogen kein Bogen, sondern eher ein Tor, was die Herstellung sehr erleichtert hat. Dennoch können auch hier Rosen oder andere Kletterpflanzen bogenförmig nach oben geleitet und am Querholm fixiert werden, z.B. mit Papierummanteltem Bindedraht*, den ich seit einigen Jahren für alle Arten von Befestigung im Garten nutze.
Material

Material für einen Rosenbogen mit ca. 250 cm Höhe, 150 cm Breite, 40 cm Tiefe
- 8 dünne Kupferrohre (22 mm Durchmesser) à 250 cm Länge
- 4 passende Muffen als L-Winkel
- 16 passende Muffen als T-Stücke
- 2 Bewehrungseisen a 100 cm Länge
- 1 Tube 2-Komponentenkleber
Werkzeug
- Rohrschneider
- Bolzenschneider oder Metallsäge
- Hammer
- Maßstab oder -band
Anleitung
1. aus den Rohren mit dem Rohrschneider alle Teilstücke herstellen:
- 8 x 20 cm (obere Ecken)
- 4 x 40 cm (obere Seitenteile)
- 8 x 40 cm (Querverbinder)
- 4 x 80 cm (untere Seitenteile)
- 2 x 120 cm (obere Torstangen)
- 4 x 120 cm (seitliche Mittelstücke)

2. Einzelteile mit Hilfe der Eck- und T-Verbinder zusammenstecken und prüfen, ob alles passt.
Da die Rohre nicht mit Wasser oder Gas gefüllt werden, reicht Kleber und wir sparen uns das Löten oder Verpressen. Einzelne Verbindungen mit 2-Komponentenkleber zusammenkleben und einige Stunden aushärten lassen.
3. Rankhilfe am gewünschten Ort aufstellen. Dazu Bewehrungseisen mit einem Bolzenschneider oder eine Säge in der Länge halbieren ( es entstehen 4 Teilstücke à 50 cm). An den unteren Eckpunkten jeweils eine Stahlstange zur Hälfte in den Boden treiben. Rohr auf die Stahlstange stecken. So wird das Rankgerüst stabil aber reversibel fixiert.
Wichtig: Besorgt Euch einen für die Kupferrohre passenden Rohrschneider* (ein kleines, kostengünstiges Werkzeug, das das Leben erleichtert, da Rohre damit automatisch gerade abgeschnitten werden.)

Kupfer ist extrem langlebig. Im ersten Jahr glänzt es noch, dann bekommt es eine schöne Patina und überdauert so viele Jahrzehnte. Nicht umsonst wird es traditionell für hochwertige Dachrinnen eingesetzt. Optisch verschwindet die Rankhilfe durch die Patina und bietet einen unauffälligen Rahmen für die blühende Rosenpracht.
Praktisch auch: Wer seine Rankhilfe selbst baut, ist nicht auf die Maße vorgefertigter Bauteile angewiesen und kann diese je nach Standort und Anforderungen individuell an seinen Garten anpassen.
Falls Ihr das Rankgerüst nachbaut, schickt mir sehr gerne Fotos oder markiert mich bei Instagram @hauptstadtgarten. Ich freue mich immer sehr, meine Ideen auch in anderen Gärten zu sehen!
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