Amerikanischer Apple Pie mit salzigem Karamell
Stay out super late tonight, picking apples, making pies…
(The National – Fake Empire)
Wie ich Euch schon bei meinem Pumpkin-Bread-Rezept erzählt habe, habe ich ein Jahr meiner Schulzeit in den USA verbracht. Ich war im schönen Connecticut bei einer Lehrerin meiner High School und ihrem Mann untergebracht. Durch diesen Aufenthalt habe ich alle amerikanischen Feste und Traditionen im Jahresverlauf einmal miterlebt. Mein Favorit war definitiv Thanksgiving. Das größte Familienfest des Jahres so zu timen, dass es gerade mal 6 Wochen vor Weihnachten stattfindet, ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber die ganze Familie zu einem leckeren Essen zu versammeln, um die Ernte und den Herbst so richtig zu feiern, klingt doch großartig.
Thanksgiving Traditionen
Eigentlich wundert es mich, dass Thanksgiving – ähnlich wie Halloween – noch nicht über den großen Teich zu uns herüber geschwappt ist. Na, immerhin hat es der Black Friday geschafft, aber da geht es ja auch um’s Verkaufen… Das amerikanische Erntedankfest hat einen historischen Hintergrund. Vielleicht haben wir es deshalb (noch) nicht übernommen. Seinen Ursprung hat es wohl zumindest zum Teil in einem großen Festessen, das die Pilgerväter die 1621 mit der Mayflower in Massachusetts landeten, zusammen mit den einheimischen Wampanoag-Indianern im Herbst einnahmen.
Traditionell besteht das Essen aus gefülltem Truthahn, Süßkartoffelpüree, Corn-Bread, köstlicher Cranberry Sauce und jeder Menge Pies – Pecan, Pumpkin und auch Apple Pie. Ich erinnere mich noch heute – 20 Jahre später – an die Vorbereitungen und den reich gedeckten Tisch bei unserem gemeinsamen “Thanksgiving Dinner”.
Mein Gastvater John kann super gut kochen und hatte damals schon einen „Organic Vegetable Garden“. Von ihm ist auch das Rezept für die „Pie Crust“, also den Teig meines echten amerikanischen Apfelkuchens.
Lieblings-Apfelkuchen-Rezept
Das Rezept hätte wahrscheinlich noch eine Weile in den Tiefen meines Kochbuches Dornröschenschlaf gehalten, hätte nicht Anja vom kleinen Horrorgarten dazu aufgerufen, bitte mal sein Lieblings-Apfelkuchen-Rezept vorzustellen. Hier kommt also mein Rezept für einen nicht ganz unaufwändigen, aber unbeschreiblich leckeren Apple Pie mit salziger Karamellsauce. Der Kuchen ist mein Liebling wegen seiner starken geschmacklichen Kontraste: süß, sauer und salzig. Klingt toll?
Apple Pie mit salzigem Karamell
– für eine 26 cm Form –
Zutaten
Für den Teig, die "Pie Crust"
- 3 Tassen Mehl – klassischerweise Weizenmehl, ich nehme auch gerne Dinkelmehl
- 1 TL Salz
- 1 Tasse kalte Butter
- 3-4 EL kaltes Wasser
Für die salzige Karamellsauce
- 1 Tasse Zucker
- ¼ Tasse Wasser
- ½ Tasse ungesalzene Butter
- ½ Tasse Schlagsahne
- 1 TL grobes Meersalz
Für die Apfelfüllung
- Saft einer Zitrone
- 5- 6 mittelgroße säuerliche Äpfel – ich nehme zum Backen sehr gerne Boskop
- ⅓ Tasse Rohrohrzucker
- 2 EL Mehl
- ½ TL gemahlener Zimt
- ¼ TL gemahlene Nelken
- ¼ TL gemahlener Kardamom
Anleitung
"Pie Crust" zubereiten
- Mehl und Salz in eine große Schüssel geben.
- Die Butter in kleine Stückchen schneiden und hinzufügen.
- Alles verkneten und nach und nach nur soviel Wasser zugeben wie unbedingt nötig ist.
- Den Teig in 2 Portionen teilen und kalt stellen.
Karamellsauce zubereiten
- Zucker und Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze langsam erwärmen.
- Die Butter zugeben und aufkochen.
- Unter ständigem Rühren weiterkochen, bis die Mischung eine tiefgoldene Farbe annimmt. Wichtiger Tipp: es kann eine ganze Weile dauern. Einfach Geduld haben und ständig weiterrühren. Auch wenn es schwer fällt: Nicht weggehen! Wenn das Karamell anbrennt, müsst Ihr nämlich leider von vorne anfangen.
- Sobald die Mischung karamellfarben ist, kannst Du den Topf von der Platte nehmen und die Sahne dazugeben. *Vorsicht:*_anfangs kocht und dampft das wie verrückt. Pass auf, dass Du Dich nicht verbrennst!_
- Das Karamell bei mittlerer Hitze noch etwas reduzieren.
- Das Meersalz mit einer Mühle grob mahlen und unterrühren.
- Die fertige Sauce zur Seite stellen.
Apfelfüllung zubereiten
- Die Äpfel schälen, vierteln, putzen und in dünne Scheiben schneiden.
- Die Apfelscheiben in eine große Schüssel geben, mit dem Zitronensaft übergießen und vermischen.
- In einer kleinen Schüssel Zucker, Mehl und Gewürze vermischen.
- Die Mischung zu den Äpfeln geben und alles gut vermengen.
Den Kuchen fertigstellen
- Den Ofen auf 180° C vorheizen.
- Beide Teighälften ausrollen.
- Zuerst die Kuchendecke in Größe der Pie-Form ausschneiden.
- Dananch die Form mit der zweiten Teighälfte auskleiden.
- ⅓ der Äpfel eng in die Form schichten.
- ⅓ des Karamells über die Äpfel gießen.
- Diese beiden Schritte noch 2 x wiederholen, bis alle Äpfel aufgebraucht sind.
- Dann die Teigdecke auflegen und festdrücken.
- Wenn Du magst, kannst Du die Piedecke noch gestalten – als Gitter, mit einem geflochtenen Zopf am Rand o.ä.
- Irgendwo in der Piedecke ein Loch vorsehen, damit später die Hitze aus dem Inneren entweichen kann.
Apple Pie backen
- Stelle den Kuchen auf ein Backblech (nicht den Rost), da der Kuchen fast immer etwas überläuft und so der Saft nicht auf den Backofenboden tropft.
- Für 20 Minuten backen, dann die Temperatur auf 160°C reduzieren und dann für weitere 25 Minuten backen.
- Der Kuchen ist fertig, wenn der Teig goldgelb ist und die Äpfel weich sind.
- Mir schmeckt der Kuchen noch lauwarm am besten.
Die Idee der Dankbarkeit im Kreise der Familie finde ich großartig. Sich zumindest einmal im Jahr gemeinsam bewusst zu machen, wie gut es uns (hoffentlich) geht. 2017 bin ich besonders dankbar für die Möglichkeit, diesen Blog zu schreiben.
Und wie ist es bei Euch? Seid Ihr 2017 auch für etwas besonders dankbar? Ich freue mich, wenn Ihr mir in den Kommentaren einen Gedanken dazu hierlasst!
10 Comments
Margit
Die Kombination aus süß und salzig hört sich ja wirklich interessant an! Erntedank wird ja auch bei uns gefeiert. Leider gehen solche Traditionen immer mehr verloren. Dabei hätten wir wirklich genug Grund, dankbar zu sein. Wir leben in einem weitgehend sicheren Land und bleiben zum Glück von größeren Naturkatastrophen verschont. Es ist nicht selbstverständlich, dass man immer genug zu essen hat. Meine Mutter hat noch erlebt, was Hunger bedeutet!
Viele Grüße von
Margit
Hauptstadtgarten
Liebe Margit,
Deinen Gedanken zur Dankbarkeit kann ich nur zustimmen. Der Garten macht einem vieles davon nochmal so anders bewusst, finde ich…
Die Natur, das Wetter etc.
Liebe Grüße,
Caro
Frau Pratolina
Liebe Caro,
Der Pie sieht ja toll aus, wie ein Kunstwerk!
Dieses Jahr bin ich sehr dankbar für alles, was in meinem Leben passiert ist. Wir haben unser Leben einmal komplett verändert und ich staune immer noch jeden Tag darüber, was man in die Reihe bekommen kann, wenn man nur mal anfängt, sich ernsthaft mit etwas auseinander zu setzen.
Liebe Grüße
Steffi
Hauptstadtgarten
Liebe Steffi,
oooh, vielen Dank für die netten Worte und Deine interessanten Gedanken!
Liebe Grüße,
Caro
Carla
Liebe Caro, Danke für das Rezept, Karamell gehört ja ganz klar zu meinen Lieblings-Geschmäckern. Und wenn ich mir die Zutaten so ansehe, dann sollte sowas doch auch in milchfrei hinzubekommen sein… Werde ich am Wochenende einmal ausprobieren. Und dankbar bin ich dieses Jahr dafür, dass ich so viel Untertützung beim Abschluss meines Studiums erhalten habe. Herzliche Grüße, Carla
Hauptstadtgarten
Liebe Carla,
ah, danke Dir! Den Kuchen kriegt man auf jeden Fall auch milchfrei hin! Bin gespannt, ob es klappt und würde mich freuen, wenn Du berichtest.
Berichte gerne bei Gelegenheit mal von deinem Studium! Natürlich nur, wenn Du magst und vielleicht auf einem anderen Kanal 😉
Liebe Grüße,
Caro
Biggi
das hört sich ja super lecker an – dankeschön für das tolle Rezept <3
Ja, Dankbarkeit zu feiern ist etwas ganz Wunderbares – und im Kreis der Familie ganz besonders.
Herzliche Grüße aus dem maison malou sendet Dir Biggi
Hauptstadtgarten
Liebe Biggi,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Herzliche Grüße zurück von Caro
Anja
Tolles Rezept liebe Caro,
werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
LG von Anja aus dem kleinen Horrorgarten
Hauptstadtgärtnerin
Liebe Anja,
ach klasse, das freut mich! “Für Dich” habe ich ihn ja eigentlich gebacken. Danke noch mal für die schöne Idee. Ich bin schon total gespannt auf die anderen Rezepte!
Liebe Grüße,
Caro